Atlantikfieber

 

Ein Mann lebt seinen Traum.

 

"Das Mini-Transat zu segeln heisst, alleine einen Ozean zu überqueren.

Es ist ein Rennen.

Aber es ist auch eine große Reise, ein gewaltiges Abenteuer mit sich selbst und seinem Boot."

(aus: Deckblatt des Buches)

Konsequent und unbeirrt segelt Jan Heinze Qualifikationsrennen um Qualifikationsrennen und davor 1.000 Meilen Einhand durch die Ostsee, um die Voraussetzung für seinen Traum zu erfüllen.

Es dauert fünf Jahre, bis es soweit ist: endlich kann er mit seinem nur 6,50m langem Segelboot an der Mini-TransAt-Regatta teilnehmen. Mit dabei sind achzig andere Einhandsegler, die wie er quer über den Atlantik jagen. Alle haben das gleiche Ziel, und doch ist jeder für Wochen auf sich alleine gestellt. So sind die Regeln.

Im vorderen Feld mitzusegeln, dazu reicht es nicht. Dort segeln die frischen Prototypen, die schneller und leistungsfähiger sind als die schon ältere LONESTAR,  Jans Boot mit der Nummer 613. Er weiß das, aber es macht ihm nichts aus.Er hat seine eigenen Ziele.

Während andere auf gesponserten Rennbooten trainieren, versucht Jan, Geschäft und Familie mit dem Segeln zu vereinbaren.

Das ist es, was es für ihn nicht immer leicht macht.

Endlich geht es los, quer über den Atlantik.

Zunächst kann er nicht loslassen und hält sich über Sprechfunk an einem Mitsegler fest.

Doch ein Kurzschluss läßt die Kommunikation versiegen. Nun ist er alleine mit sich und dem Boot.

Eine Nußschale auf dem riesigen Ozean. Er nimmt die Herausforderung an.

Und die kommt in Form eines gebrochenen Ruders. Nur für Momente - genau 240 Sekunden lang, wie er schreibt, hadert er.

Er gibt nicht auf und segelt auf einem Ruderblatt weiter. Eine weitreichende Entscheidung. Obwohl er noch im Rennen ist, ist er draußen, denn er kann den optimalen Kurs nicht mehr halten und ist zu langsam.

Jan schreibt: "Ich werde mein Boot mit diesem Schaden nach Guadelupe segeln. Ich will nicht zu den Kapverden. Es würde zu viel Zeit kosten. Und ich möchte einfach keinen Zwischenstopp. Lieber bin ich langsamer und vorsichtig mit einem Ruderblatt auf See, als diese einmalige Reise mit einem Zwischenstopp zu unterbrechen. Ich will meinen Atlantik. Ich will nonstop. Und ich will mich und mein Boot so über diesen Atlantik bringen."

Nach 33 Tagen kommt Jan als Vorletzter an seinem Ziel an. Andere mussten aufgeben.

Er ist glücklich, denn er hat seinen Traum gelebt.

Am Ende seines Buches lese ich seine Zusammenfassung:

"Du wirst eins mit deinem Schiff. Du wirst Teil der See und Teil des Wetters. Du gehst nicht an Land, wenn das Wetter dir nicht passt. Du schläfst nicht, wenn du müde bist. Du redest deine Gefühle nicht mit einem Mitsegler weg, wenn es bedrohlich wird.

Es kommt der Moment, da bist du nur noch Segler, so sehr, dass Du es nicht mehr merkst. Du segelst immer. Du wachst schlafend auf dem Cockpitboden Deines Bootes, während es weitersegelt. Du beobachtest das Wetter, die Wellen, den Himmel und hältst dich dabei an ihm fest. Du wechselst, reffst, trimmst und packst deine Segel. Du arbeitest an der Pinne und steuerst, steuerst und legst Deine gesamte Existenz in dieses einfältige Tun."

Und das macht Sinn.

Das ist für mich wie die Essenz des Buches, das immerhin fast 300 Seiten stark ist: DU WIRST EINS.

Ich durfte Jan Heinze bei einem seiner Vorträge erleben.

Die Freude am Segeln spritzte aus ihm heraus wie Wellen, die ein Schiffsbug schneidet. Er vermochte, mich mitzunehmen auf seine lange Tour.

Begeistert habe ich sein Buch gekauft.

Die Widmung, die er mir hineinschrieb, habe ich  verstanden.

Sein ganzes Buch handelt davon.

 

Es ist absolut lesenswert für die unter uns, die noch einen Traum haben, der gelebt werden möchte.

Zum Autor

Jan Heinze lebt in Hamburg. Er ist selbstständiger Unternehmer und begeisterter Blauwassersegler.

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