Das geplante Wegschmeißen

Kaufen für die Müllhalde
Das Prinzip der geplanten Obsolezenz.

Jürgen Reuß, Cosima Dannoritzer; Orange Press, 2013; 216 Seiten

 

Das Buch habe ich gelesen, weil ich mich immer mehr  über Gegenstände ärgere, die vorzeitig kaputt gehen oder ich sie auswechseln muss, weil ich keine Ersatzteile mehr kaufen kann.

Es ist der vorprogrammierte Verschleiß von Produkten,  die vorsätzliche Verkürzung der Lebensdauer von Beginn an, die mich auf die Palme bringt!



Die Autoren unterscheiden:

  • funktionaler Obsoleszenz: ein Produkt veraltet durch Einführung eines Nachfolgeproduktes mit (vermeintlich) besseren Funktionen
  • qualitative Obsoleszenz: ein Produkt versagt und verschleißt zu einem bestimmten im Vorhinein geplanten Zeitpunkt
  • psychologische Obsoleszenz: ein Produkt, dass qualitativ und in seiner Leistung und Funktionsumfang noch gut ist, ist doch überholt und verschlissen, weil es unmodern oder weniger begehrenswert erscheint.

Und das alles geschieht, um Umsätze zu erhöhen, den Konsum anzukurbeln und so das Wachstum zu fördern.

Die Autoren geben viele Beispiele und machen mir deutlich, dass dieses Prinzip schon ungefähr hundert Jahre währt, aber in letzter Zeit perfektioniert wird. Immer mehr geht immer früher kaputt oder gefällt nicht mehr und muss ersetzt werden.

Die Autoren haben am Ende ihres Buches leider keine Patentrezepte, sondern schließen etwas resigniert mit dem Satz:

"wenn wir uns so anschauen, wie Politiker uns angesicht der Finanzkrise weiter zum Konsum anhalten, weil damit die Wirtschaft gerettet werde, so fragen wir uns, ob wir nicht mittlerweile an einem Punkt angelangt sind, wo auch der Mensch mit seinen Bedürfnissen als obsolet gilt - von seiner Rolle als Konsument einmal abgesehen."

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Reuß - Geplante Obsolezent.pdf
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