Der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand
Roman, Verlag carl's books
Autor: Jonas Jonasson
Ich liebe den Erzählstil nordischer Schriftsteller und mag ihren trockenen Humor und die überraschenden Wendungen, die die Geschichten nehmen.
Mein Lieblingsautor ist zwar Arto Paasilinna, aber Jonas Jonasson’s Debut kommt schon ganz dicht dran.
Es ist sehr amüsant zu lesen, wie der 100 jährige Allan Karlsson eines Tages aus dem Fenster seines Altersheimes steigt, sich davon macht und auf seiner Flucht eine Kette von unglaublichen Ereignissen auslöst, die am Ende ihn und seine neu gewonnen Freunde wohlsituiert zur Ruhe kommen lassen.
Nebenbei wird die unglaubliche Lebensgeschichte des 100-jährigen erzählt. Allan lässt sich durch’s Leben fließen und erlebt sagenhafte Abenteuer, begegnet darin hochkarätige Politiker und anderen teils skurillen Menschen des letzten Jahrhunderts. Allan, dem Politik stets suspekt erscheint, sieht immer den Menschen hinter ihrer Karriereposition. Und nach und nach hat sich mir als Leser ein Mensch offenbart, der alles andere als alt und seniel erscheint, wie er zunächst erschien.
Allan hat in seinem Leben nichts erzwungen, sondern die Ereignisse stets auf sich zukommen lassen. Er hat stets nach dem Positiven gesucht. Sogar wenn zunächst nichts Gutes zu finden schien, hat er jede Situationen, in die er geriet, angenommen und die Geschicke unverkrampft und mit Leichtigkeit in die von ihm gewünschte Richtung gelenkt.
Die folgende Passage drückt es aus:
„Und wie hast du dir das vorgestellt, einen fünf Tonnen schweren Elefanten mit ins Flugzeug zu nehmen?“
fragte Benny mutlos.
„Weiß ich nicht“, entgegnete Allan. „Aber wenn wir nur immer positiv denken, dann findet sich das schon alles.“
Ich glaube eigentlich nicht, dass Sonja mehr als vier Tonnen wiegt“, warf die schöne Frau ein. „Vielleicht viereinhalb.“
„Siehst du, Benny“, sagte Allan. „Das meine ich mit positiv denken. Schon ist unser Problem eine halbe Tonne leichter geworden.“
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